Global Nachhaltige Kommune
Eine resiliente und nachhaltige Kommunalentwicklung rückt – nicht nur im Kontext der Coronapandemie – immer stärker in den Fokus. Der fortschreitende Klimawandel, der Verlust biologischer Vielfalt oder soziale Ungleichheiten sind weitere zusätzliche Beispiele für sich zuspitzende, ökologische und soziale Herausforderungen. Mit der Erarbeitung eines Nachhaltigkeitsberichts will die Stadt Lemgo nun über ihre aktuellen Aktivitäten und Fortschritte berichten, um eine zukunftsfähige und „enkeltaugliche“ Entwicklung weiter voranzutreiben.
Die Alte Hansestadt Lemgo ist eine von elf ausgewählten Modellkommunen im Projekt „Global Nachhaltige Kommune NRW“ (GNK NRW), die erstmalig bei der Entwicklung von kommunalen Nachhaltigkeitsberichten begleitet werden. Durchgeführt wird das Projekt von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW); gefördert wird es durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Nun startet die dritte Laufzeit des Projekts, die bis Ende 2022 läuft. Nachdem seit 2016 dreißig Kommunen in NRW bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien begleitet wurden, steht nun auch erstmals die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Fokus. Mit dem Ziel, die Berichterstattung deutschlandweit zu vereinheitlichen, hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) kürzlich einen „Berichtsrahmen nachhaltige Kommune“ (BNK) entwickelt. Die teilnehmenden Kommunen im Projekt werden ihre Berichte mit Hilfe dieses Rahmens erarbeiten. Die Stadt Lemgo gehört damit deutschlandweit zu den ersten Kommunen, die den neuen Berichtsstandard in der Praxis erproben und im Austausch mit einem starken kommunalen Netzwerk weiterentwickeln.
Inhaltlich decken die kommunalen Nachhaltigkeitsberichte verschiedene Handlungsfelder einer nachhaltigen Kommunalentwicklung (wie z. B. Mobilität, nachhaltiger Konsum, globale Verantwortung, Quartiersentwicklung oder Ressourcenschutz) sowie Steuerungskriterien (wie z. B. öffentliche Beteiligung, nachhaltige Verwaltung oder Finanzen) ab. Der BNK führt die Kommunen durch vorgegebene Berichtsaspekte, mit Hilfe derer Bilanz gezogen wird - qualitative Elemente werden dabei durch quantitative Indikatoren sowie Leuchtturmprojekte ergänzt. Alle Aktivitäten werden in den Kontext der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gesetzt, die 2015 mit der Agenda 2030 verabschiedet wurden.