Karla-Raveh-Gesamtschule
Die Karla-Raveh-Gesamtschule ist eine Gesamtschule in Trägerschaft des Kreises Lippe. Sie ist eine sechszügige Campus-Schule mit Jahrgangshäusern.
Neben einem Hauptgebäude mit dem Verwaltungsbereich, den Fachräumen, der Mensa und dem Forum werden die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in drei Jahrgangsstufenhäusern unterrichtet. Je zwei Jahrgänge bilden so eine kleine überschaubare Einheit. Dort können die Kinder schnell Kontakt zu ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern finden. Die Oberstufe hat ebenfalls ein eigenes Gebäude, in dem auch die Mediathek der Schule Platz findet. Darüber hinaus stehen eine Dreifachsporthalle und ein Gebäude mit Lehrküchen, mehreren Technikräumen und einer weiteren Sporthalle für unterrichtliche Zwecke zur Verfügung. Der gesamte Gebäudekomplex ist sehr gut ausgestattet und durch eine Komplettvernetzung, u.a. flächendeckendem WLAN bereits für die zunehmenden Möglichkeiten der Digitalisierung vorbereitet. Darüber hinaus gibt es ein Nebengebäude.
Gesamtschule
Mitte des 4. Schuljahres müssen die Eltern entscheiden, welche Schulform ihr Kind in Zukunft besuchen soll. Die Frage, welchen Schulabschluss die Eltern ihrem Kind zutrauen, spielt dabei oft eine wichtige Rolle. Diese frühe Entscheidung ist jedoch mit vielen Unsicherheiten verbunden, denn die Kinder sind gerade erst 9 oder 10 Jahre alt. Wichtige Entwicklungsstufen liegen noch vor ihnen, so dass sich verbindliche Aussagen über die künftige Lernentwicklung, Lernbereitschaft und das Leistungsvermögen nicht treffen lassen. Die Gesamtschule trägt dem Rechnung. Sie bietet die Chance, die Schullaufbahn sehr lange offenzuhalten. Durch geeignete Differenzierungs- und Fördermaßnahmen können sich Kinder individuell entsprechend ihrer Persönlichkeit und ihrer Leistungsfähigkeit entwickeln. Die Gesamtschule ist eine Schule für alle Kinder, die die Grundschule erfolgreich durchlaufen haben. Sie hat das Ziel, jedes einzelne Kind nach seinen individuellen Voraussetzungen zu fördern. Diese Förderung geschieht gleichermaßen auf allen Gebieten der Fähigkeits- und Fertigkeitsentwicklung (z. B. auf musischem, sprachlichem, künstlerischem, mathematischem oder praktischem Gebiet) sowie in seiner allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung. Neben der individuellen Förderung hat das soziale Lernen mit allen Komponenten, das gemeinsame Lernen von Kindern mit unterschiedlichsten Grundsituationen einen hohen Stellenwert. Damit dies gelingt, kann eine Gesamtschule nicht nur der Ort sein, an dem Unterricht stattfindet. Sie muss vielmehr ein Lebens- und Erfahrungszeitraum sein, kurz ein Haus des Lernens und Lebens. Aus diesem Grund ist die Gesamtschule eine Ganztagsschule.
Ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit ist die Förderung der Gesamtpersönlichkeit. Es gibt einen Förder- und Forderunterricht mit sportlichen, künstlerischen und bilingualen Angeboten, die Bläserklasse, Arbeitsgemeinschaften und die Möglichkeit der Teilnahme an Konzepten der Begabungsförderung (z.B. Drehtürmodell, Tutorenprogramm). Darüber hinaus zeichnet sich die Schule durch ein umfassendes Konzept zur Berufswahlvorbereitung und Studienorientierung (Praktika u.a.) aus. Es gibt eine umfangreiche Mediathek, offene Angebote in der Mittagspause, Schulpartnerschaften und Austausch sowie einen Schulsanitätsdienst.
Karla Raveh
Karla Raveh ist Ehrenbürgerin der Stadt Lemgo. Ihr Lebensweg ist auch nach ihrem Tod Leitlinie für unser Schulprogramm. Wir möchten mit allen an der Schule Beteiligten daran arbeiten, dass Achtung, Toleranz, Würde und respektvolles Miteinander bewusst gelebt werden und sich im Schulleben wiederfinden. Erinnerungskultur und ein Kontakt zur Familie Raveh bestimmen unsere schulische Arbeit.
Orientierung, Förderung und Forderung
Der Unterricht in den Klassen 5 und 6 knüpft an die Arbeitsformen und Inhalte der Grundschule an. Die Kinder werden überwiegend gemeinsam im Klassenverband unterrichtet. Dabei sollen feste soziale Beziehungen zwischen den Schülerinnen, den Schülern und den Lehrkräften entwickelt werden. Die Kinder sollen zu gegenseitiger Rücksichtnahme und Hilfe erzogen werden. Durch eine Vielfalt an Inhalten sowie durch geeignete Unterrichts-, Arbeitsformen und Arbeitsmaterialien wird die individuelle Leistungsfähigkeit entwickelt. Diese innere Differenzierung wird durch ein angemessenes Förder- und Forderangebot ergänzt, das sich sowohl an leistungsschwächere als auch an leistungsstärkere Kinder wendet. Auch unterschiedlichen Lerntypen und -wegen möchten wir gerecht werden, denn jedes Kind ist unterschiedlich und lernt anders.
Schwerpunktbildung und Ebenenzuweisung
Ab Klasse 7 wird zusätzlich zum bisher erlebten Unterricht ein Wahlpflichtbereich (WP) angeboten. In diesem Bereich kann jede Schülerin und jeder Schüler nach Neigung einen der folgenden Lernbereiche wählen:
- Arbeitslehre
- Darstellen und Gestalten
- Naturwissenschaften
- eine zweite Fremdsprache (Französisch und Spanisch)
Ab Klasse 7 wird eine zunehmende Zahl von Fächern in Form von Kursen in unterschiedlichen Leistungsebenen angeboten. Es setzt die weitere Differenzierung nach Leistung und Neigung ein. Ab dem 7. Schuljahr werden die Schülerinnen und Schüler in den Fächern Englisch und Mathematik, ab dem 8. Schuljahr im Fach Deutsch und ab dem 9. Schuljahr im Fach Chemie auf Grund- und Erweiterungsebenen unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler werden durch die Zeugniskonferenz diesen Ebenen zugewiesen. Eine einmal getroffene Zuweisung ist nicht endgültig. Vielmehr kann am Ende eines Schuljahres nach eingehender Beratung in einzelnen Fächern auf die Lernentwicklung eines Kindes reagiert werden. So bleibt der Abschluss möglichst lange offen.
Ab Klasse 9 wird eine weitere Fremdsprache (Latein) angeboten.
Profilierung
Im 9. und 10. Schuljahr werden die Schülerinnen und Schüler an die mittleren Abschlüsse des allgemeinbildenden Schulwesens herangeführt. Die Schülerinnen und Schüler können durch differenzierte Angebote ihr individuelles Abschlussprofil weiterentwickeln:
- Mode - Kleidung - Textiles Design
- Musik und Bühnentechnik
- Hauswirtschaft
- Technik und Handwerk
- Kaufmännischer Lernbereich
- Informatik / Neue Technologien
- Sport / Ausbildung zur Schulsporthelferin bzw. zum Schulsporthelfer
- Erziehung und Soziales
- Kunst
Oberstufe
Für unsere gymnasiale Oberstufe gelten die gleichen Lehrpläne und Rahmenbestimmungen wie für die Oberstufe von Gymnasien. Am Ende der Jahrgangsstufe 13 erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Abitur die allgemeine Hochschulreife. Das Abitur ist - wie alle anderen Abschlüsse - bundesweit anerkannt. Ein umfassendes Fächerangebot in Grund- und Leistungskursen ist gewährleistet.
Digitalisierung
Seit Mai 2019 arbeiten wir mit dem Schulmanagementsystem „IServ“. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten z.B. eine eigene E-Mail-Adresse und können auch von Zuhause auf das schulische Netzwerk zurückgreifen. In allen Gebäudeteilen ist ein WLAN-Netz aktiv, alle Klassen- und Fachräume sind mit digitaler Präsentationsmöglichkeit ausgestattet. Zahlreiche digitale Arbeitsplätze und mobile Geräte (wie Tablets) werden im Unterrichtsalltag eingesetzt.